"Das mag ich aber nicht" - von der Kunst, alle kleinen Partygäste satt und zufrieden zu bekommen
Mein Geheimrezept, um (fast) alle Kinder glücklich zu machen: ein kunterbuntes Knabberbuffet.

Ich habe schon viele, viele Kindergeburtstage organisiert und eine Erfahrung, die ich immer wieder mache, ist folgende: die kunstvollen Motivtorten, in stundenlangen Nachtschichten mit ganz viel Liebe und noch mehr leisen Flüchen hergestellt, perfekt passend zum Motto und Farbkonzept, sind vor allem eines: schöne Deko. Am Ende liegen nur allzu oft zerhackte Kuchenstücke traurig als Reste auf dem Teller. Aus irgendwelchen für mich nicht nachvollziehbaren Gründen mögen viele Kinder einfach keinen Kuchen - auch wenn er noch so schön aussieht.
Genauso ist es mit dem Abendessen. Du kannst Dich noch so sehr bemühen; das Internet nach dem allerleckersten Rezept durchsuchen, garantiert von allen Kindern geliebt, am Ende mag Leon die Tomatensoße nicht, weil sie ganz anders schmeckt als zuhause, Lina findet Paprika auf Pizza eklig und Jan-Ole mag keine Salami.
Was aber alle Kinder lieben, sind kleine Dinge, die man sich zwischendurch immer wieder mit einem Happs in den Mund schieben kann. Minimuffins, Miniberliner, Cakepops, Fleischbällchen, Miniwürstchen, Käsespieße, Gummibärchen, Schokoküsse - gern auch in dieser Reihenfolge oder bunt durcheinander.
Deshalb ist meine Empfehlung: ein Buffet, von dem sich die ganze Party über bedient werden kann und auf dem die Würstchen neben den Törtchen stehen. Es lässt sich nicht nur wunderbar vorbereiten, sondern hat auch den tollen Nebeneffekt, dass die Party insgesamt viel entspannter abläuft. Das ist wie bei langen Autofahrten - solange die Kinder was zum Kauen in der Hand haben, ist die Laune gut.
Und Du kommst nicht in die verzweifelte Lage, Burger braten oder Spaghetti kochen zu müssen, während eine Bande wild gewordener Prinzessinnen um Dich herumspringt.

Meine Tipps für ein gelungenes Kinderbuffet:
Das Wichtigste ist die Vorbereitung. Überlege Dir, was Du vielleicht schon am Vortag zubereiten kannst - bei Fleischbällchen und Muffins ist das in der Regel kein Problem.
Mach es Dir einfach: ich bin kein Fan von Backmischungen, aber die Minimuffins eines namhaften Herstellers sind wirklich ratzfatz gemacht und schmecken erfahrungsgemäß allen Kindern. Hefeteig aus dem Kühlregal eignet sich ganz wunderbar für superschnell gemachte Pizzaschnecken. Praktisch finde ich auch TK-Miniberliner. Hübsch in einem großen Weckglas präsentiert, sind sie auch ein echter Hingucker auf dem Buffet.
Mache alles so klein wie möglich. Ich habe schon die schönsten Wacklepuddingkreationen erschaffen, um sie am dann Ende weitestgehend allein zu essen. Erst seitdem ich den Pudding in kleine Schnapsgläschen fülle, geht er weg wie nichts.
Ganz durcheinander richte ich das Buffet aber doch nicht an. Die herzhaften Leckereien kommen auf ein großes Brett, der Süßkram wird drum herum drapiert.
Besorge Dir für das Brett ausreichend "Füllmaterial": Cracker, Brotchips, Knäckebrot, hübsche Salatblätter, Salzstangen, Salzbrezeln, Chips... Aus Toastbrot und Käsescheiben steche ich gern Sterne aus, die ich am Ende über dem ganzen Brett verteile. Die Reste vom Toastbrot trockne ich und verarbeite sie zu Semmelbröseln, mit den Käseabschnitten kann man zum Beispiel am nächsten Tag einen Auflauf überbacken.
Kinder lieben Obst und Gemüse! Aber nur, wenn es aufgespießt ist. Du musst nicht stundenlang lustige Gurken- oder Radieschenblumen schnitzen! Spieße einfach alles auf, das sieht genauso hübsch aus. Minimozarellas und Käsewürfel machen das ganze noch leckerer.
Praktisch ist ein Getränkespender, aus dem sich die Kinder (wenn sie alt genug sind) selbst bedienen können. Stelle kleine Milchfläschchen daneben, auf die Du die Namen der Kinder geklebt oder geschrieben hast, dazu ein Glas mit Trinkhalmen.
Lass Deiner Fantasie freien Lauf, verabschiede Dich von jeglichem Perfektionismus, benutze alle möglichen Behälter, in die Du die Knabbereien füllst (Spielzeugkipper, Sandförmchen...), die Hauptsache, am Ende sieht alles fröhlich bunt aus.
